Weihnachten und neues Jahr

Vom Herbstlaub ist nicht mehr viel zu sehen. Die Landschaft bekam über Nacht einen weissen Anstrich und veränderte dadurch ihr Aussehen. Im neuen Kleid scheint alles langsamer und ruhiger abzulaufen. Ist es die weisse Farbe, die alles gemächlicher und stiller wirken lässt?

Ich habe Bilder gemalt, die ganz am Schluss mit einer dünnen, weissen Lasur überzogen wurden. Dieser durchsichtige Film wird kaum wahrgenommen, obwohl das Bild dadurch eine andere Wirkung erhält. Eines meiner letzten Bilder in diesem Jahr war die Gestaltung der Weihnachtskarte für das zur Neige gehende Jahr 2019. Bei erneuter Betrachtung der Karte stelle ich erst jetzt fest, dass die Lasur dem Bild einen Hauch von Weiss verleiht.

Einen Hauch entfernt sind wir auch vom Hinter-uns-lassen des alten Jahres und vom Eintreten ins neue Jahr. Wir schweben in einem Übergang, in einem Dazwischen. Das Alte ist unwiderruflich vorbei, das Neue noch nicht geschaffen. Dieses «Dazwischen» bewusst gestalten und sich hierfür die nötige Zeit nehmen, ist ein wunderbares Ritual. Eines, das befreit und stärkt, öffnet und Mut macht.

So bin ich gespannt, was ich Ihnen im neuen Jahr alles werde präsentieren dürfen. Ich hoffe, dass mir in der Zeit im «Dazwischen» neue Gedanken kommen, was ich im Laufe des neuen Jahres verändern möchte. Vielleicht muss auch gar nichts verändert werden und gilt es einfach, alles so anzunehmen, wie es gerade ist.  

Ich wünsche Ihnen für die Tage zwischen den Jahren und für die 366 Tage im Schaltjahr 2020 das Allerbeste.